Neues Technologiezentrum Ruhr: Mit Innovation etwas Neues schaffen
Bochum. Wenn es um die Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft geht, haben Innovationsschmieden wie das Technologiezentrum Ruhr (TZR) besondere Bedeutung: Sie geben Studenten, Tüftlern und Wissenschaftlern Räumlichkeiten und Voraussetzungen, Innovationen anzuschieben und Neues zu realisieren. Bochum und die Region profitieren davon enorm: „Die Wissenschaft bekommt hier noch einmal einen ganz anderen Wert für die Gesellschaft „drumherum“, sagt Dr. Bastian Hartmann, wissenschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.
Dass Wissen Arbeit schaffen kann, ist bereits im Ruhrgebiet an vielen Stellen erprobt. Das TZR wird hierzu bald einen neuen Standort erschließen. Aktuell noch an der Ruhr-Universität ansässig, errichtet die chip GmbH als Muttergesellschaft auf dem Gelände des Technologiequartiers ein neues Technologiezentrum – direkt im Umfeld der größten Bochumer Hochschulen. „Von der Anbindung an die Wissenschaft“, ist chip-Geschäftsführer Jörg Hakenesch überzeugt, „profitiert die gesamte Region.“ Der bisherige Standort wird künftig von der Ruhr-Universität selbst benötigt. Die TZR sieht das als Chance: „Wir wollen es jungen Gründern und Tüftlern in unserem neuen Zentrum möglichst einfach machen, ihre Projekte und Ideen umzusetzen“, so Hakenesch. Bei einem Termin vor Ort stellte er dem in Bochum lebenden Landtagsabgeordneten vor, wie das gelingen soll.
Da ist zunächst die Ausstattung und Gestaltung des sechsgeschossigen Gebäudes. Diese soll modernsten Anforderungen gerecht werden. Kernstück des neuen Zentrums („TZR Neu“) sind im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss liegende Interaktionsflächen wie auch anmietbare Raumbereiche für gründungsaffine Studentinnen und Studenten der umliegenden Universitäten und Hochschulen. Diese sollen auch von Start-Ups sowie von jungen Unternehmen der Region des Mittleren Ruhrgebietes in verschiedenen Entwicklungsphasen für Kooperationsprojekte und Gründungsvorhaben angemietet und genutzt werden. Angelehnt an diese Entwicklungsphasen und Bedürfnisse untergliedert sich der sogenannte Open-Office-Bereich in Funktion und Struktur: Im New-Social-Bereich sollen sich die jungen Leute zum Beispiel an Medientischen austauschen und offen kommunizieren können, im New-Work-Bereich können sie darüber hinaus auf eingerichtete Arbeitsplätze zurückgreifen. Der Co-Working-Bereich bietet ihnen zudem die Möglichkeit, sich in eigene vier Wände zurückzuziehen. „Hier wird jede Evolutionsstufe des Gründungsgeschehens berücksichtigen “, zeigt sich Dr. Hartmann erfreut. Im Erdgeschoss ist außerdem eine Werkstattfläche als Maker Space vorgesehen, die gemeinsam von Gründerinnen und Gründern sowie den Hochschulen genutzt werden kann. „Das wird unser Bienenstock“, so der TZR-Geschäftsführer augenzwinkernd.
Hinzu kommt der Transfer. Auf der einen Seite bereitet das TZR Kooperationen mit der Hochschule vor, auf der anderen Seite wirbt es bei seinen Bestandsmietern, die zum Teil mit in den neuen Standort ziehen, für Netzwerkarbeit. „Wir wollen erfahrene Unternehmen und junge Köpfe zusammenbringen“, schildert Hakenesch weiter. Dies soll unter anderem über Veranstaltungen gelingen. Jörg Hakenesch und sein Besucher aus der Landespolitik waren sich jedenfalls darüber einig, dass das Vorhaben für den Wirtschaftsstandort Bochum und die umliegende Region eine große Bedeutung: „Wir müssen Bereiche und Begriffe wie Wissenschaft, Innovation und Digitalisierung zusammendenken, wenn wir Neues schaffen wollen. Das wird hier getan“, so Dr. Hartmann.
Das TZR Neu wird gefördert mit Mitteln aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“.